8. Media

Viele Schulen sperren sich immer noch vehement gegen den Einsatz moderner elektronischer Medien, die längst zum Alltag der Schüler geworden sind.

Was Lehrer den Schülern vermitteln können, ist der sinnvolle Einsatz von Smartphones, Tablets, Pads, Ebook Reader, Notebooks im Unterricht. Versuche, diese Geräte auf Dauer vom Unterrichtsgeschehen fernzuhalten, werden langfristig scheitern, da der Lehrbuch- und Buchmarkt sich immer stärker auf elektronische Versionen konzentriert und Jugendliche auf eine digitalisierte Welt vorbereitet werden müssen.

Die Zeit der schweren Ranzen ist bald vorbei, ebenso sind die Tage der Kreidetafel und der schmutzigen, krankheitserregergetränkten Tafelschwämme gezählt.

Welchen Nutzen moderne Medien bringen, hängt wie beim traditionellen Unterricht davon ab, was Lehrer und Schüler aus den Angeboten nutzbringend schaffen. Ein digitales Medium macht die Lehrperson nicht besser und die Schüler grundsätzlich auch nicht kompetenter. Es kommt also auch hier auf die Kompetenzen der Lehrperson, die Ziele des Unterrichts und die geeigneten Methoden an.

Der Fremdsprachenunterricht kann enorme Vorteile aus den „neuen“ Medien gewinnen, sofern die Lehrperson gezielt und mit Freude den Einsatz dieser Mittel gestaltet.

Eine erste Orientierung über grundlegende moderne Medien ist sicher hilfreich:

Kategorie 1) die Hardware im Klassensaal

hierunter fallen die verschiedensten Videoprojektoren, interaktive Tafeln mit integriertem Projektor, Touch Boards  und magnetische Whiteboards als Projektions- oder Schreibfläche. Wünschenswert sind ein  Internetanschluss, eine Soundanlage und die Möglichkeit, die digitalen Geräte der Schüler über eine geeignete Hardware auf den Projektionsflächen zu spiegeln (Casting Sticks).

Kategorie 2) die Hardware bei Schüler und Lehrer

zur Standardausrüstung gehören längst Smartphones mit Internetzugang. Wünschenswert wären internetfähige Tablet Computer, Pads, Notebooks, Ebook Reader, Smart Phones jeweils mit Kopfhöreranschluss.

Kategorie 3) die Hardware und Software der Schule

Mindestvoraussetzungen sind ein durch die Schule verwaltetes, nach pädagogischen und didaktischen Aspekten ausgerichtetes Intranet sowie ein kostenfreier, inhaltlich kontrollierter Zugang zum Internet für alle Schüler sowie ein freies Internet für alle Lehrer. Dies setzt auf der Hardwareseite eine leistungsfähige Netzarchitektur voraus, die auch regelmäßig von Technikern (nicht von Lehrern oder Schülern) professionell gewartet werden muss!

Wünschenswert wäre das Angebot der Schule, Pads oder Tablets, mit den elektronischen Lehrwerken ausgestattet, im Rahmen der üblichen Buchausleihe kostengünstig an Schüler zu vermieten oder zu verkaufen,

Um die Arbeitsoberfläche von Schülergeräten auf die Projektionstafel im Klassenraum zu übertragen, bedarf es eigener Casting-Geräte, die ein Mini-WLAN-Netz erzeugen. Günstig in der Anschaffung sind derzeit Geräte wie der Chromecast oder EZCast. Auch Apple TV könnte recht nützlich sein. In der Basisversion kann immer nur 1 Teilnehmerbildschirm übertragen werden. EZCast Pro kann immerhin 4 Teilnehmer in einer Vorschau gleichzeitig projizieren (split screen), wobei der Lehrer als Administrator dieses Mini-WLan-Netzes entscheidet, welcher Teilnehmer auf die gesamte oder halbe Fläche projiziert werden soll. Die physikalische Größe dieser Geräte entspricht in etwa der eines USB-Speichergerätes. Vorteil dieser Casting-Geräte ist vor allem, dass sie alle gängigen Betriebssystemformate (Android, Windows, IOS, Mac) unterstützen.

Kategorie 4) die Software im Unterricht

neben der Betriebssoftware für die interaktive Tafel müssen alle Anwenderprogramme ständig zur Verfügung stehen, die im Unterricht gebraucht werden. Neben der fachspezifischen Software der Lehrwerksverlage ist auch lehrwerksunabhängige Präsentationssoftware erforderlich, die weitestgehend kostenlos und frei erhältlich sein sollte: Open Office, LibreOffice, Word Cloud Programme, Audio Programme etc..

Eine sinnvolle Ergänzung und Alternative zur Kreidetafel ist ein Programm, das mehrere Schüler miteinander und auch mit der Lehrperson zusammen Tafelbilder erstellen, ergänzen, kommentieren und veröffentlichen lässt, sowohl simultan als auch zeitversetzt, wobei die Schüler wiederum ihre eigenen Geräte benutzen können. Einzige Voraussetzung ist ein Internetzugang. Über den Computer der Lehrkraft kann das gemeinsam erstellte Tafelbild auch auf die Projektionsfläche im Klassenraum projiziert werden. Ein geeignetes Programm zum Erstellen eines solchen interaktiven Tafelbilds ist „padlet“ (www.padlet.com) und kostenlos als App für alle Computersysteme, Pads etc. erhältlich. Die Bearbeitung oder Visualisierung eines bereits erstellten und an die Schüler verteilten „padlet“ erfolgt über einen beliebigen Internetbrowser. Eine sehr gute Anleitung zum Thema „padlet“ liefert ein Blog der FU Berlin: http://blogs.fu-berlin.de/ideenbar/tools/padlet.

Im Fremdsprachenunterricht sind selbstverständlich auch digitale Lexika und Wörterbücher von Nutzen.

Virtuelle Unterrichtsplattformen wie „Moodle“ oder „Edmodo“ und Cloud Speicher  wie z.B. „Dropbox“ oder „Google Drive“  sollten von Lehrpersonen eingerichtet und Schülern und Eltern zur kostenlosen Nutzung angeboten werden.

Der Einsatz dieser Medien soll im nächsten Kapitel unter den Aspekten „kompetenzorientiert“, „fächerverbindend“ und „epochal“ für den Fremdsprachenunterricht genauer dargestellt werden.

Why teaching languages with modern media?

Many schools still ban modern electronic devices from their classrooms and even from their campus sites despite the obvious fact that young generations use these devices throughout the day.

Rather than wasting intellectual capacities on strategies about how to inhibit the use of those devices, teachers and schools should invest time and money on how to integrate modern computers into the daily teaching routine. „The times they are a-changing“ and so are the teaching and learning techniques.

Most of the teaching material is already available online for all sorts of electronic devices, so it is about time teachers directed their didactic attitudes towards the integration of modern media thus preparing their students sensibly for a computerized world.

Yet, a digital device doesn’t make a teacher cleverer nor a student brighter. It always depends on the individual teacher’s basic competences, the didactic targets, and the students‘ capacities.

What would be a piece of minimum equipment for teaching with modern media?

Category 1: hardware in the classroom

All sorts of overhead projectors, portable or fixed underneath the ceiling, interactive and non-interactive whiteboards, hard or soft surfaces, stand-alone computers, internet access, sound systems, and the possibility of casting students‘ screens onto the whiteboards (casting sticks).

Category 2: hardware for students and teachers

Nearly every student and teacher use a smartphone or a tablet or a laptop or a pad or an Ebook reader, all with internet access and headphone connectors, every day for many reasons, so why not use them in the classroom?

Category 3: hardware inside the school

A didactic Intranet and Internet connection for students and teachers, requiring a powerful network architecture looked after by professional IT specialists (not by teachers!).

It would be a great idea if students could just use a portable device provided by the school or if they could rent it on a reasonable monthly installment plan.

In order to cast the students‘ devices onto the whiteboards, you will need a casting device such as Chromecast or EZCast. Even Apple TV (AirPlay) might be helpful… EZCast Pro version, for example, can project up to 4 screens at the same time i.e. you can split the main Whiteboard-screen into a maximum of 4 tiles at the same time. You create a small WiFi inside your classroom with the teacher being the administrator who decides which student’s screen to visualize and whether or not to enable an internet connection. The physical size of those devices corresponds to the size of a normal USB-flash drive. Another great advantage is that the casting sticks support any of the current operating systems (Android, Windows, IOS, Mac).

Category 4: teaching software

Any teaching material available for electronic devices, books, and textbooks, workbooks, dictionaries that might be used for any school subject ought to be provided by the school, including regular internet access for students and teachers.

Basic applications for smartphones, pads, and tablets such as word processing programs and presentation software should be made available for free. Educational cost-free internet teaching platforms like „Moodle“ or „Edmodo“ and Memory Clouds managed by the teaching staff are to be made available for teachers, students, and parents.

Quite useful for creating scripts, surveys, tables, etc. and sharing them with students so that more people can read and expand those elements online no matter where they are and what kind of digital device they use, is „padlet“ (www.padlet.com) available for free as an application for all sorts of computers and smartphones.

In the next chapter, I will give you some ideas about how you can apply these modern devices in your language classes following the concepts of „competence orientation“, „linking subjects“ and „further ideas“.